Freitag, 3. Mai 2019

LESEVERANSTALTUNGEN

                                                      MAILESUNGEN

                             
                                  
                                           Eins, zwei, drei, Ostern vorbei, schon sind wir im Mai.

Ich stelle meine "Kirmesleichen" in folgenden Orten vor:

04. 05. 2019 in Heiligenstadt

10. 05. 2019 um 19.30 Uhr in der Campingoase Wahlhausen

17.05. 2019 um 19.00 Uhr in der Heimatstube Niederorschel

20.05. 2019 um 18.00 Uhr in der Gemeindebibliothek Uder

INTERESSENTEN SIND HERZLICHST EINGELADEN!

Ich hoffe, dass es mir gelingt, Ihre Sinne kriminalistisch zu besetzen.
          

Donnerstag, 4. April 2019

Kirmesleichen in Heyerode



"Kirmesleichen" in Heyerode auf der Spur



Vom Blog zum Buch
Heiligenstädter Autorin Irmhild Ehrenberg in Bibliothek Heyerode zu Gast
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Bibliothek Heyerode - Ruth Vogt und Heidi Zengerling - freuten sich dieser Tage, Autorin Irmhild Ehrenberg aus Heiligenstadt zu einem kurzweilig spannenden Leseabend begrüßen zu dürfen. Ehrenberg präsentierte ihr aktuelles Buches "Kirmesleichen" - erschienen im Rockstuhlverlag - kürzlich auf der Leipziger Buchmesse und ließ die Premierenlesung in Heyerode stattfinden. In illustrer Runde berichtete sie davon, mit dem Eintritt in den Vorruhestand ihren Traum vom Schreiben auszuleben. Anfangs veröffentlichte die gebürtige Wahlhäuserin ihre literarischen Werke auf einem Blog. Die erste Publikation der pensionierten Pädagogin - "Die Schwesternbraut" - entstand aus einer Unterrichtsstunde heraus. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Babyklappe. Dem sexuellen Missbrauch widmet sich Ehrenberg in "Engelchen auf Höllenfahrt". Ihre Afrikaliebe drückt sie im Buch "Küss mich Namibia" aus. Seit einigen Jahren ist sie in der Eichsfelder Autorengemeinschaft rund um Astrid Seehaus organisiert und findet den Ideenaustausch sehr fruchtbar. Mit ihrer aktuellen Publikation möchte die Eichsfelderin für ihre Region begeistern. "Eine Welt ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele", so Ehrenbergs Worte.
Etwa ein halbes Jahr schrieb Irmhild Ehrenberg an ihrem Krimi "Kirmesleichen". Auf die Frage, warum ihr viertes Buch ein Krimi ist, antwortet die Autorin: "Weil sich das Genre allgemeiner Beliebtheit erfreut. Die Leser schreien nach Nervenkitzel". Dem Thema der Heimensteiner Kirmes widmet sich die traditionsbewusste Autorin, weil sie es positiv findet, dass die Kirmesgemeinschaft für Nachwuchs sorgt - viele Kinder und Jugendliche involviert sind, damit dieser Brauch weiterlebt. In ihrem Buch enden die Kirmesfestivitäten mit einer Leichenschau. Die idyllische Eichsfelder Kleinstadt ist entsetzt. "Ist der Täter ein Einheimischer?“, fragen sich die Zuhörer.


Dienstag, 26. März 2019

Buchmesse Leipzig



Heiligenstädter Autorin Irmhild Ehrenberg auf der Leipziger Buchmesse
Auf Einladung des Rockstuhlverlages Bad Langensalza

Etwa ein halbes Jahr schrieb Irmhild Ehrenberg intensiv an ihrem Krimi "Kirmesleichen" - er lag längere Zeit im Schreibtisch. Ursprünglich hatte die gebürtige Wahlhäuserin die Idee, sich mit dem Krimi für den Thüringer Krimipreis zu bewerben. Auf die Frage, warum ihr viertes Buch ein Krimi ist, antwortet die Autorin: "Weil sich das Genre allgemeiner Beliebtheit erfreut. Die Leser schreien nach Nervenkitzel". Dem Thema der Heimensteiner Kirmes hat sich die traditionsbewusste Autorin gewidmet, weil sie es positiv findet, dass die  Kirmesgemeinschaft für Nachwuchs sorgt - viele Kinder und Jugendliche involviert sind, damit dieser Brauch weiterlebt. In ihrem Buch enden die Kirmesfestivitäten mit einer Leichenschau. Die idyllische Eichsfelder Kleinstadt ist entsetzt. "Ist der Täter ein Einheimische?“, fragt man sich.
Die pensionierte Regelschullehrerin ist vielseitig interessiert, sowohl politisch als auch kulturell. Sie liebt das Reisen, Schreiben, Haus und Garten und sportliche Aktivitäten. Seit einigen Jahren ist sie in der Eichsfelder Autorengemeinschaft organisiert und findet den Ideenaustausch sehr fruchtbar. Sie liest gern Lyrik und Dramatik, reale Geschichten, Schicksalsromane und berufsbedingt Fachliteratur. Romane, wie "Die weiße Massai" oder "Wüstenblume" mag die Afrikaliebhaberin besonders. Aktuell recherchiert sie für ihr drittes Afrikabuch und hat Ideen für einen zweiten Krimi. Mit ihrem Messebesuch möchte Ehrenberg nicht nur das Interesse für ihr Buch wecken, sondern auch für ihre Region.
Mit dem Eintritt in den Vorruhestand lebte die Tochter des gelernten Schriftsetzers ihren Traum vom Schreiben. "Es liegt wohl in den Genen", erwähnt die Autorin. Vom Blog zum Buch. Nachdem ich Namibia 2 gebloggt hatte, wurden Buchanfragen laut. Eine Welt ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele! Den Beweis findet man auf dieser Messe, der Weltbühne der Publikationen.
"Kirmesleichen - Ein Eichsfeldkrimi"
Irmhild Ehrenberg
Verlag: Rockstuhl, Bad Langensalza

Freitag, 15. März 2019

          "Kirmesleichen" auf der Leipziger Buchmesse


Liebe Literaturfreunde,
Wie heißt es doch so schön im Volksmund: „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen!“
Was wüssten wir über die Entstehung der Erde, die Entwicklung der Kulturen oder über weltbewegende Erfindungen, wenn es keine Zeichen- und Schriftüberlieferungen gegeben hätte.
Man kann mit der Lektüre auf eine Wanderung gehen, vom  Lesesessel bis hin zu den Sternen. Was wäre die Menschheit ohne Bücher – wahrscheinlich ein Kleiderschrank ohne Kleidungsstücke.
Nachdem ich fast zwei Bücher gebloggt hatte („Lieb mich Namibia“ und „Kirmesleichen“), kamen Zweifel auf. Viele Leser gaben mir zu verstehen, dass sie meine Bücher zu kaufen wünschen.  Also entschied ich mich, meinen ersten Eichsfeldkrimi  an den Rockstuhlverlag, regional und bekannt für Qualitätsarbeit, weiterzuleiten.  Jetzt freue ich mich, die  „Kirmesleichen“ im wahrsten Sinne des Wortes in den Händen zu halten.
Am Sonnabend, dem 13. April 2019 wird es eine Lesung am Ort des Geschehens,  in der Heimensteiner Klauskapelle in Heiligenstadt,  geben.  Weitere werden folgen!
Nun wünsche ich allen Bücherwürmern spannende Unterhaltung!  
     Eure Irmhild
P. S. Erhältlich unter: www.verlag-rockstuhl.de/Kirmesleichen-Ein-Eichsfeldkrimi ,bei Amazon und  Buchland. 

    

                 

Donnerstag, 31. Januar 2019

Winterzeit - Schlachtezeit - Feldgiekerzeit

      

                                       Schlachtefest  im Hause Ehrenberg
Erinnerungen, die uns auch heute noch ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.
Die Hausschlachtung war ein besonders freudiges Ereignis, das einst zum Leben auf dem Bauernhof dazu gehörte. Dieses wurde zünftig gefeiert, weil  man damit die Ernährung der Familie  für einige Monate absichern konnte. Die Saison begann Ende Oktober und endete meistens im Februar des neuen Jahres.
Rückte der lange vorbestellte Termin heran, geriet die Familie ins Schlachtefieber. Nun mussten viele Vorbereitungen getroffen werden. Die Waschküche mit zwei Kesseln und Backofen wurde peinlichst gesäubert. Handtücher, Wischlappen, Schlachteschürzen nebst  Gummistiefel kamen an ihren Platz. Die notwendigen Gewürze, wie Knoblauch, Zwiebeln, Majoran, Kalisalpeter, Piment, Koriander, Musskatnuss, Kümmel, Senfkörner, Pfeffer, Salz, Zucker und Essig standen bereit. Auch die Därme, ob natürlich oder künstlich, warteten darauf, gefüllt zu werden. Die Mengen richteten sich nach der Größe des Schlachttieres. Weißbrotwürfel für die Weckewurst durften auch nicht fehlen. Mein Schwiegervater war stets bestrebt, alles zur Genüge im Haus zu haben.
Am Vorabend der fleischigen Prozedur holte man das Schlachtegeschirr, meist Eigentum des Schlachters, dort ab, wo es zuletzt gebraucht wurde. In der Hochsaison  wanderte es von Haus zu Haus.
Die Frauen hatten ebenfalls viel zu tun, denn es sollte ja ein Fest werden. So wurde fleißig  gebacken, gekocht und gewerkelt Die Nudeln für die Schlachtesuppe mussten gewalzt werden, Grünkohl, Sauerkraut und Rosenkohl hatte man vorgegart, die Kartoffeln geschält und die Einkochgläser heiß gespült.
So gegen 6.30 Uhr am nächsten Morgen erschien Schlachteonkel Heinrich. Er checkte die Lage und überprüfte seine Gerätschaften. Die Helfer standen bereit, das Wasser in den Kesseln begann zu brodeln. Jeder kannte seine Aufgabe  und der  Morgenkaffee war gekocht.
Der erste Schlachteakt wurde jedes Mal recht spannend, wenn das Zentnertier nichtsahnend im Stroh der Einzelbox schlummernd, aus dem Schlaf gerissen wurde. Ein Sauschwein, das bis zu 250 kg auf die Waage brachte, musste manchmal gebändigt werden. So begann der Kampf „Mensch gegen Tier“. Stets setzte sich das Schlachttier zur Wehr, büxte unerwartet wieder aus oder machte sich steif. Manchmal kam es auch vor, dass mein Mann beim Einfangen eine Bauchlandung machte. Hatte man das Opfertier endlich zur Strecke gebracht, wurde der Schussapparat zielsicher angesetzt. Unser späterer Schlachtemeister Ludwig aus Asbach legte immer sehr viel Wert darauf, dass bereits die erste Patrone ein Schweineleben aushauchte.
Nun ging alles zügig voran: Abstechen, Blut auffangen, abbrühen, enthaaren und Fell abziehen. Ludwig, Bauer Ehrenberg und seine drei Söhne waren ein eingespieltes Schlachteteam.
„Wenn das Schwein am Haken hängt, wird der Erste eingeschenkt!“ Traditionsgemäß fiel dieser Spruch so gegen 8.00Uhr und dann hieß es „Prost!“. Danach brach der Schlachtemeister akribisch  und gekonnt das Tier auf. Unbrauchbares wurde entsorgt, die verwertbaren Teile zerlegt und in einzelne Holzmuhlen  sortiert. Zwischenzeitlich kam unser Opa Wilhelm als Fleischbeschauer ins Spiel. Nach ihm überprüfte Gerhard Rossi aus Lindewerra das Fleisch. War alles ok, gab es Action in der Schlachtestube. Für die Rohverarbeitung schnitten Ehrenbergs Jungs die Fleischteile zurecht. Ein gewisser Anteil an Fettmasse gehörte natürlich auch dazu. Das Kochfleisch landete im Wasserkessel.
Zuerst wurde das Gehacktesfleisch durchgedreht, die Grundlage für die rote Wurst und das Highlight zum Frühstück, warm, würzig, frisch. Mit dem Würzen nahm man es sehr genau, je nach Geschmack wurde entschieden, ob scharf oder lasch, ob mit Koriander oder ohne. Die richtige Komposition verlieh jeder Wurstsorte ihren einzigartigen Geschmack. Beim Frühstück so zwischen 9.30 Uhr und 10.00Uhr fand dann die letzte Verkostung statt. Alle langten  genüsslich zu und gaben ihr Urteil ab.  Das erste Gehacktesbrötchen war stets ein Hochgenuss.
Frisch gestärkt ging es dann im wahrsten Sinne des Wortes an die Wurst. Die Gehacktesmasse wurde in Därme gedreht, rund oder länglich. Meister Ludwig übernahm das Stopfen und Schwager Hartwig das Binden. Schwager Gustav hing die frischen Würste mit zufriedener Miene auf die Stangen. Eine ganz besondere Behandlung bekamen unsere Feldgieker. Die vom Flomenfett abgezogene Haut wurde kurz getrocknet, zylindrisch zugeschnitten und zusammengenäht. Natur pur! Das tat meine Schwiegermutter höchst persönlich, mit geschickten Händen, Nadel und Zwirn.  War die Keule fest gestopft, wurde sie angestochen, damit die Luft entweichen konnte. Die Reifeprozedur oblag meinem Schwiegervater. Zuerst wurde die dicke Wurst zum Ausgären in die Wurstekammer auf dem Dachboden gehängt und mehrmals mit Salzwasser abgewaschen. Nach etwa vier Wochen kam sie dann in den Räucherschrank, der mit Wacholderreisig von den Dieteröder Klippen und Buchenspänen aufgeheizt wurde. Je nach Belieben ließ man die Würste zwei bis vier Tage im Rauch. Blutwürste, Garwurstblasen mit Zunge, Leberwürste oder Eisbeinkeulen kamen ebenfalls in die Räucherkammer. Allein der Geruch, der aus dem verzinkten Schrank entwich, kitzelte schon sämtlich Geschmacksnerven. Ausgereift ist eine solche Superwurst nach drei bis vier Monaten und dann kommt sie zu besonderen Anlässen auf den Tisch.
Am späten Nachmittag war das Schlachteereignis vollbracht und wurde mit dem Kaffetrinken abgeschlossen. Damit waren aber längst noch nicht alle Vorräte in Gläsern, Schüsseln oder Töpfen. Etliche Einmachgläser mussten noch mit Schlachtebrühe und  angebratenen Rippchen gefüllt werden. Fett wurde ausgelassen und die Knochen in Sole gelegt. Meist verbrachte man damit noch zwei Tage.
Am Abend hatte der Schlachtekohl erst einmal Vorrang und wurde zur Krönung des Tages. Sämtliche Wurstsorten kamen nach der Schlachtesuppe warm oder kalt auf den Tisch. Außerdem gab es lecker zubereitetes Kesselfleisch und  Bratklößchen. Zum Nachtisch brauchte man natürlich einen Verdauerli.
Bei diesem Essen verflogen die Anstrengungen des Tages rasch und man geriet in ein lustiges Geplaudere mit der Gewissheit, dass der Vorratskeller und die Wurstekammer wieder gefüllt waren.

Irmhild Ehrenberg,     3. Oktober 2018







Sonntag, 30. Dezember 2018

Willkommen 2019

Ich erwarte das neue Jahr mit Neugierde, Zuversicht und Optimismus.

Möge es doch jedem von euch auch so gehen. Was war, ist ausgestanden, bewältigt und gewesen. Unser Augenmerk gilt der Zukunft, dem neuen Jahr.


Ein unvergessliches Silvestervergnügen
„Schau mal nach draußen, es hat ja die ganze Nacht geschneit. Hoffentlich versinken die heutigen Wanderpläne nicht im Schnee!“, rief ich meinem Mann am Morgen  beim Blick aus dem Schlafzimmerfenster entgegen. Unsere Mienen wurden bekümmert.
Das letzte Kalenderblatt zeigte an, dass heute Silvester war. Unsere Wandergruppe, ich nenne sie mal die „Frohnaturen“, hatte ein ganz besonderes Highlight geplant und mit viel Elan vorbereitet. Eigentlich waren wir alle darüber  glücklich, dass die Natur dem Weihnachtsfest mal wieder ein winterliches Kleid gewebt hatte. Märchenhaftes Glitzern, wohin man schaute! Verschwunden waren Dreck und alles Graue. Doch diese Schneehöhe, die sich inzwischen mächtig aufgetürmt hatte, könnte zum Verhängnis werden. „Warten wir es ab, wie sich die Winterlage  entwickelt. Vielleicht sind ja die Räumfahrzeuge schneller, als wir denken. Heißt es nicht immer, wandern kann man bei jedem Wetter?“, beruhigte mich mein unerschrockener Karl.
Vor über dreißig Jahren hat sich in unserem Dörfchen Wahlhausen eine lebensfrohe Wandertruppe zusammengefunden. Wir arbeiten gerne, besitzen Haus und Garten, lieben Natur, Kultur, Bewegung und Eichsfelder Feldgieker. Uns verbinden Verwandtschaft, Freundschaft, Heimat, Kirmesverein und Geselligkeit. Obwohl wir längst nicht mehr  dort wohnen, gehen wir alljährlich gemeinsam auf Wanderschaft. Wir durchstreiften von Heiligenstadt aus die Dün-und I-Berg Höhen, wanderten zum Scharfenstein und kehrten im „Neuen Brunnen“, dem „ Forsthaus“ oder auf dem „ I-Berghäuschen“ ein, um das Eichsfeld zu schmecken. Manchmal zogen wir auch einfach nur durch unsere wunderschöne burgengekrönte Landschaft. Der Maisprung auf den Alten Stein bei Asbach ist inzwischen schon zur Tradition geworden. Dort spielen alljährlich Eichsfelder Musikanten auf und heizen die Stimmung an. Thüringer Bratwurst und Rostbrätl  vom Grill schmecken auf des Berge Höhen besonders gut.
Unser Sohn Florian, der inzwischen fas 30 Jahre alt ist, fand es immer recht lustig, wenn er im Bollerwagen über Stock und Stein geholpert wurde. Inzwischen gehen ab und an schon die Enkelkinder mit auf Wanderschaft. Ebenso sind wir bestrebt, am Vatertag einen Familienausflug zu organisieren.
Wenn alles geregelt und abgesprochen ist, schlüpfen wir in unsere Wanderschuhe, hüllen uns in einen Zwiebellook, packen den Picknick-Rucksack und starten erlebnisfroh in den Tag. Bei Vollzähligkeit sind es zehn Ehepaare. Wir malen uns den Wandertag bunt, indem jeder auf seine Weise  dafür sorgt, dass er zur Genusstour wird.
Das läuft etwa so ab!  In Wahlhausen treffen wir uns auf dem Hof Grebenstein. Dort empfängt  Klaus die Männerwelt mit einem erlesenen  Begrüßungsschnaps aus dem letzten Kroatienurlaub. Petra entkorkt den Begrüßungssekt und dann frönen wir der Wiedersehensfreude. Oft wird danach der VW-Bus der Gebrüder Rode bestiegen oder die PKW´s  besetzt, um  zum Startplatz zu kommen. Dann bringen uns die Routenplaner auf den Wanderweg. Spätestens nach zweieinhalb  Stunden angestrengten Wanderns über Berg und Tal halten wir Ausschau nach einem Rastplatz. Mal ist es eine grüne Wiese, mal platzieren wir uns auf Baumstämmen oder lassen uns auf Felssteinen nieder. Dabei kommt es auch vor, dass man mal in den Dreck rutscht. Kulturvoll ist es, wenn der Picknicktisch in einer Grillhütte gedeckt werden kann. Egal wo, es sind immer Spaß und Hochgenuss dabei, wenn jeder auspackt, was er eingesackt hatte.
Rainer zieht genießerisch seine Eichsfelder Wurst aus dem Rucksack, hausgeschlachtet bei Meister Propf in Lindewerra. Doris legt Brötchen, Butter, Saures und Fruchtiges dazu. Stefan packt seine Kamera aus und hält die Glücksmomente fest. Ramona hat leckeren Ziegenkäse aus Schönhagen, Antipasti und Nachkömmling Marie mitgebracht. Jupp punktet mit seinem  hausgemachten Brombeerlikör und Heringssalat. Margitta sorgt dafür, dass das leckere Gassmannbrot aus Heiligenstadt nicht fehlt und hat natürlich auch an den Schmand gedacht. Hartwig war vor Wanderbeginn an einem Sonnabend noch beim Fleischer und hatte handwarmes Gehacktes eingekauft. Als er seinen Lieblingsschmaus aus dem Papier wickelte, war es das Gulaschfleisch für das Sonntagsessen. Aber seine Uschi hatte ja noch Leberwurt, Garwurst,  Gurken, Tomaten und Schokolade vorrätig. Helga wartete mit kalorienarmen und gesunden Lebensmitteln auf und ihr selbstgebackenes Körnerbrot war köstlich. Harald stand mit einem Getränkeangebot und Müsliriegeln  bereit. Klaus ließ die Reihe rund an seinem Feldgieker schnuppern, bevor er ihn anschnitt. Petra tafelte diverse Häppchen und Eier von glücklichen Hühnern auf.  Gero stellte sein Organisationstalent zu Verfügung und hatte den Sekt für die Damen im Gepäck. Jutta platzierte Knackwürste, Käsewürfel, Sülzwurst und Salat. Silvia hatte mal wieder eine fantastisch schmeckende Käserolle kreiert, an Pfeffer und Salz gedacht und Dips gemacht. Gerd, der Hesse, präsentierte seine Wurst und hatte uns auch schon auf den Hohen Meißner und durch das hessische Bergland verführt. Wir liefen einmal im Kreis. Als Entschädigung hatte er Spezialbier im Rucksack. Martina öffnete ein Schüsselchen mit verführerisch duftenden  Bratklößchen, servierte Käse, Knackwürstchen, Senfgurken und Kohlrabi. Uwe war Bierträger, hatte aber auch Wasser und seinen Humor  im Gepäck. Mein Mann sorgt alljährlich mit seinem Johannesbeerlikör für Stimmung und die frisch geräucherte Runde darf bei ihm auch nicht fehlen. Ich hatte meine Gartenkräuter verarbeitet, rührte Bärlauchbutter und mixte verschiedenen Brotaufstriche. Natürlich  vergaß ich auch meine Lieblingswurst, Garwurst mit Zunge, nicht. Für Obst war ebenfalls gesorgt. Mit diesem Angebot wurde jede Tour zum Event, man weiß ja, Essen und Trinken halten Körper, Geist und Seele und zusammen.
Unser beliebtestes Wanderziel ist die Teufelskanzel, gleich um die Ecke. Jeder Aufstieg begeistert uns aufs  Neue. Treffpunkt ist der Huschke von Hanstein-Platz in der Dorfmitte, gleich neben der Wahlhäuser  Kirche. Von dort aus marschieren wir die Landstraße entlang Richtung Lindewerra. Nach etwa einem Kilometer erblickt man bereits  auf einer Anhöhe, die am Waldrand gelegene Pfeillitenhütte.  Beim Rechtsabbiegen verlässt man die Landstraße und folgt dem Hinweisschild zur Teufelskanzel. Die weitere Beschilderung  führt die Wanderer nach links an einem kleinen See vorbei. Es lohnt sich, zu verweilen und dessen Reize einzufangen. Bei Hitze findet man auch Abkühlung. Wenige Meter entfernt gelangt man an eine Weggabelung, die auf zwei Aufstiegsmöglichkeiten verweist. Die Herausforderung liegt im direkt steil ansteigendem Pfad zur Teufelskanzel. Wir mögen die entspanntere Variante und wandern gemächlich durch das Waldgebiet des Höhebergs, wo uns mehrere Aussichtspunkte zum Verweilen einladen, wie das Ausgespann. Die Schönheiten der Naturlandschaft machen diese Tour zum Erlebnis. In jedem Fall ist ein Höhenunterschied von über 300 m zu überwinden, bis man den sagenumwobenen Sandsteinglotz erreicht hat. Die 4 km sind in gut zweieinhalb Stunden zu bewältigen. Oben angekommen, kann man mit allen Sinnen genießen. Der unvorstellbare Blick von der Felsformation gibt bei klarem Himmel das  gigantische Panorama des Werratals frei. Man erliegt förmlich der Faszination des hufeisenförmig verlaufenden Flussbeets, das der Teufelssprung gezeichnet hat. Steht man auf dieser Kanzel, ummantelt einen das Gefühl von göttlicher Erhabenheit.  So, als läge uns die Welt zu Füßen. Hier könnte man glatt ins Reich der Träume abtauchen. Nun stand uns der Sinn nach Einkehren. Unweit des Felsens entdeckt man das Wirtshaus Teufelskanzel, idyllisch im Wald  gelegen. Mehr Infos unter: www.teufelskanzel.de .
Zurück zum Zeitgeschehen! Ein einzigartiges winterliches Silvestervergnügen war geplant und wir wollten dem Jahresausklang eine besondere Note geben. „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“, sagte ich laut. Das muss man wohl da oben gehört haben, denn gegen Mittag hatte Frau Holle ihre Betten ausgeschüttelt und die Sonne strahlte vom Himmel. Wir schöpften Hoffnung, telefonierten, whats appten und diskutierten über die Realisierung unseres Wanderplans. Euphorie, Winterfreude, Wanderlust und das Gefühl, gemeinsam schaffen wir alles, beflügelten uns. Also fanden wir uns am späten Nachmittag bei Klaus und Petra ein, heizten uns mit Glühwein auf und starteten in das Silvestervergnügen. Die Kinder unserer Freunde chauffierten uns zum Parkplatzt Rotenbach, am Ortsausgang von Gerbershausen gelegen. Wanderfreudig machten wir uns auf den Weg zur Teufelskanzel, der sogar gespurt war. Schließlich mussten das Personal und die Versorgungsfahrzeuge ja auch hoch kommen. Nach etwa 20 Minuten standen wir vor dem hell erleuchteten Waldgasthaus. Die Kanzel selbst war im Schnee versteckt. Wohlige Kaminofenwärme schlug uns entgegen, als wir eintraten. Das Ambiente war umwerfend, romantische Beleuchtung, lichtergeschmückte Tischreihen, Musik zum Kuscheln und ein Hauch von Glühwein und Apfelpunsch erfüllten den Gastraum. Erstaunlich viele  Plätze waren bereits besetzt und ein Alleinunterhalter empfing uns mit dem Helene Fischer Song „Atemlos durch die Nacht“. Aber wir waren längst noch nicht atemlos. Unsere Tischreihe war wohl die längste, unsere Stimmung wohl die lauteste und wir stürzten uns lustvoll in das Silvestervergnügen. Die Speisekarte, original regional, versprach viel Schmackhaftes. Wir wählte das „ Original Eichsfelder Schlachtessen- warm“. Zuerst wurde die Fleischbrühsuppe mit Fadennudeln, Gemüse und Fleischklößchen serviert. Danach tafelte der froh gestimmte Wirt seinen Kesselgulasch vom Jungochsen mit Thüringer Klößen und Preiselbeerrotkohl auf. Es duftete nicht nur vorzüglich, sondern es schmeckte auch sehr köstlich. Nach dem Motto: Käse schließt den Magen, kam zum Schluss das Eichsfelder Käsebrett mit Bauernbrot und saurer Gurke noch auf den Tisch. Ein Enzian zur Verdauung rundete das wohlschmeckende Essen ab.  
Nun lauschten wir der Musik, plauderten, diskutierten und amüsierten uns. Gegen 21.00 Uhr sammelten wir unsere Kräfte für den Abstieg, legten das Winterfell an und begaben uns zuversichtlich auf den Rückweg nach Wahlhausen. Die Tour war natürlich wesentlich länger und durch den Tiefschnee zur Herausforderung geworden. Frohen Mutes zogen wir durch die winterschöne kalte  Nacht. Der Mond lächelte uns zu und beleuchtete den Abstieg. Gero, Klaus und Stefan, unsere Fackelträger, unterstützten ihn dabei. Alles war tief verschneit, der Höheberg ein Wintermärchen! Nirgendwo eine erkennbare Spur. Aber wir waren ja von hier und entdeckten die Hinweisschilder, die gespenstisch aus der weißen Pracht ragten. Gero stampfte mit Fackel und großen Füßen vornweg. Er spurte uns sozusagen den Pfad. Wir folgten ihm im Gänsemarsch. Stefan beleuchtete die Mitte und Klaus mit seiner Fackel formierte sich am Schluss, damit niemand verloren gehen konnte. Anfangs noch recht ausgelassen und fröhlich bahnten wir uns den Weg. Doch schon bald erwies sich der Hochschnee als schwer überwindbar. Das Laufen wurde immer anstrengender und die Füße unwilliger. Aber wir zogen noch nicht atemlos geworden durch die Nacht. Zum Beweis dafür warfen sich Silvia und Martina in die weiße Pracht und machten den Schneeengel. Vom Übermut gepackt, entfachte sich auch noch eine Schneeballschlacht. Humorvoller konnte das alte Jahr gar nicht ausklingen.